Krankheitserregern im Spital auf der Spur

Die L?sung besteht aus synthetischen Nanopartikeln, die die Eigenschaften der Erreger simulieren. Die Partikel sind ?hnlich klein und lassen sich ?hnlich leicht verschleppen. Dabei sind sie im Gegensatz zu ihren biologischen Pendants absolut harmlos. Die k¨¹nstlichen Partikel werden zu Testzwecken in der direkten Umgebung der Patientinnen und Patienten aufgetragen und dann mittels Wischproben an Oberfl?chen verfolgt.

Die Nanopartikel haben eine Schutzh¨¹lle und sind im Inneren mit einem Tracer gef¨¹llt. Der Tracer besteht aus einer synthetisch hergestellten DNA-Sequenz und erm?glicht wie ein Strichcode eine eindeutige Zuordnung. Die Forschenden kopieren hierf¨¹r aus Fr¨¹chten kurze DNA-Sequenzen, die ungef?hrlich sind. DNA-Tracer sind leicht nachweisbar. Eine Wischprobe mit einem St?bchen reicht, um noch die kleinste Menge DNA von einer Oberfl?che aufzunehmen und in einem PCR-Ger?t zu detektieren. Die PCR-Ger?te kamen bereits in der Pandemie f¨¹r den Covid-Test zum Einsatz und sind mittlerweile omnipr?sent in medizinischen Einrichtungen. Die Spit?ler haben somit die Analytik f¨¹r das Monitoring der Tracer im eigenen Labor. Durch den Einsatz unterschiedlicher Tracer k?nnen mehrere Testkampagnen parallel durchgef¨¹hrt werden, ohne dass sie sich in der Auswertung st?ren. So lassen sich mehrere Ausgangsorte gleichzeitig verfolgen oder auch zeitlich versetzte Kampagnen fahren.

Die Forschenden haben zwei verschiedene Varianten der Nanopartikel erstellt. Die erste Variante hat eine Schutzh¨¹lle aus Silica. Das ist ein robustes Material, welches auch durch Desinfektionsmittel nicht angegriffen wird. Mit dieser Partikelvariante lassen sich Spuren von der Quelle nachverfolgen bis sich diese durch Verd¨¹nnung verlaufen.  Die zweite Variante der Nanopartikel hat eine Lipidh¨¹lle und eine Zucker-Glycerin Beschichtung (siehe Fig. 2). Die Lipid-basierten Nanopartikel reagieren wie echte Erreger auf Desinfektionsmittel. Das heisst, wo Desinfektionsmittel Erreger chemisch abt?ten und die ?bertragung stoppen, dort werden auch die Nanopartikel zersetzt. Konkret bricht die Schutzh¨¹lle der Lipid-basierten Nanopartikel auf. Die Forschenden wollen nun quantifizieren, wie effektiv der Einsatz der Desinfektionsmittel ist. Sie analysieren in einer Wischprobe das Verh?ltnis von freigesetztem Tracer aus aufgebrochenen Nanopartikeln zu eingeschlossenem Tracer aus intakten Nanopartikeln. Ist der Quotient hoch, so wurde ein ?bertragungsweg durch Desinfektion erfolgreich gestoppt.

Die Forschergruppe hat bereits einzelne Pilotprojekte in Spit?lern lanciert, freut sich aber ¨¹ber weitere Chancen, ihre Technologie in der Praxis zu testen. Um Kontaktaufnahme wird gebeten.