Ein Multitalent auf Beinen und Rädern

Wof¨¹r kann man euren Roboter einsetzen und worin besteht sein Nutzen?

Milo ist ?usserst vielseitig und den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Im Moment konzentrieren wir uns auf Einsatzgebiete, die die Digitalisierung mit sich bringen. Darunter fallen zum Beispiel Sicherheits-Patrouillen oder die ?berwachung von Maschinen. Diese T?tigkeiten m¨¹ssen meist rund um die Uhr ausge¨¹bt werden, was hohe Personalkosten verursacht und es schwierig macht, Personal f¨¹r diese erm¨¹denden Aufgaben zu finden. Ein Roboter kann dies wesentlich g¨¹nstiger, ausdauernder und pr?ziser erledigen, da er verschiedene Sensoren gleichzeitig verarbeiten kann. Milos Batterie reicht im Moment f¨¹r 6 Arbeitsstunden, wobei diese in absehbarer Zeit verbessert wird.

Interessant sind die weiteren Einsatzm?glichkeiten f¨¹r Milo. Wir sehen beispielsweise riesiges Potential auf Baustellen und in der Logistik. Oft werden auf Baustellen Fehler sp?t erkannt, was viel Geld und Ressourcen verschlingt. Mit einer digitalen Abbildung der Baustelle werden Fehler sofort erkannt, Material schnell geortet und von Milo wenn n?tig getragen ¨C bis zu 60kg auf einmal. Milo kann auch T¨¹ren ?ffnen und bewegt sich sowohl in Geb?uden als auch im Freien m¨¹helos. 

Welche technischen Herausforderungen musstet ihr l?sen?

Die grosse Frage war: Wie bewegt sich ein Roboter mit Beinen und Armen auf R?dern? Abschauen konnten wir das nirgendwo. Wir mussten es uns selbst vorstellen, was nur sehr schwer m?glich war. Der Roboter muss einerseits auf allen vier R?dern wendig sein, andererseits muss er sich auch auf zwei R?dern bewegen k?nnen, um die ?Arme? f¨¹r andere Aufgaben frei zu haben. Zur Grundausstattung geh?ren zudem mehrere Kameras, drei Computer sowie Laser-Sensoren.

Am Robotic Systems Lab (RSL) von Prof. Marco Hutter haben wir von Beginn an k¨¹nstliche Intelligenz integriert. Unser Team am RSL hat als erstes diese k¨¹nstliche Intelligenz auf einem echten Roboter abgespielt, was f¨¹r uns ein ¡°Gamechanger¡± war. Milo konnte nun von allein herausfinden, wie sich ein Roboter auf Beinen und R?dern bewegen soll, ohne dass wir das programmieren mussten. Diese Technologie wurde ¨¹ber mehrere Jahre von unserem Team an der ETH verfeinert. Unsere KI ist state-of-the-art und bringt uns entscheidende Vorteile, aber es gibt nat¨¹rlich Nachahmer. Deshalb m¨¹ssen wir weiter in diese Technologie investieren, um an der Weltspitze zu bleiben.

Weshalb soll sich ein Kunde f¨¹r euren Roboter entscheiden?

Neben dem autonomen Roboter ist f¨¹r den Kunden die digitale Plattform sehr wichtig. Wir k?nnen digitale Zwillinge der echten Welt f¨¹r unseren Lernalgorithmus verwenden. Dar¨¹ber hinaus nutzen wir diese Plattform, um einen Mehrwert f¨¹r unsere Kunden zu schaffen. Hierbei aktualisiert der echte Roboter diesen Zwilling st?ndig. Mit unserer Datenanalyse k?nnen wir Anomalien in der echten Welt herauslesen und f¨¹r unsere Kunden im digitalen Zwilling anzeigen.

Was bringt die Zukunft?

Wir arbeiten jetzt schon mit diversen Kunden in den USA, in Asien und in Europa zusammen. In den n?chsten 1-2 Jahren wollen wir mit 5-10, evtl. auch mehr, Kunden zusammenarbeiten, um unsere L?sung zu verfeinern. Wir suchen also Unternehmen, die diese neuen Technologien adaptieren wollen, f¨¹r die es Sinn macht, diesen Roboter einzusetzen. Wir passen den Roboter bis ins kleinste Detail an, so dass der Kunde eine Komplettl?sung erh?lt. F¨¹r uns sind diese Projekte sehr wichtig, um herauszufinden, was unser Roboter alles k?nnen muss. Danach hoffen wir, mit einem Roboter expandieren zu k?nnen, der all die Probleme der Kunden l?sen kann. Zurzeit sind wir 12 Mitarbeitende und planen, bis Ende Jahr zu verdoppeln.